Anisplätzchen sind besonders traditionell – finden sich auf modernen Plätzchenteller aber nur selten. Schade eigentlich…
Vor zwei Jahren habe ich mich schon mal an einer Art Anisplätzchen versucht: Springerle! Was für ein süßer Name ist das bitte? Leider sind mir die Springerle damals nur so semi gelungen: Sie sind zwar hochgegangen und die mit einer besonderen Walze ausgestanzten Weihnachtsmotive waren auch gut erkennbar, aber sie waren irgendwie doch schief und nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Liegt vielleicht auch an der Perfektionistin in mir. Geschmacklich konnte ich den eher harten und vor allem GROßEN Plätzchen auch nichts abgewinnen. Aus diesem Grund habe ich die Springerle auf die Plätzchenliste fürs nächste Jahr gesetzt und sie dann… einfach ignoriert. Es gab einfach zu viele anderen spannenden Sorten.
Dieses Jahr haben sie es auch nicht auf den Plätzchenteller geschafft – zumindest nicht ganz. Stattdessen sind es andere, sehr ähnliche traditionsreiche Plätzchen geschafft: Anisplätzchen. Und das wäre nicht “Anjas Backbuch”, wenn an dieser Stelle nicht ein paar Facts zu dem weihnachtlichen Gewürz kommen würden:
Angebaut wird Anis heute vor allem in Süd- und Südosteuropa. Ganze Samen behalten ihr Aroma deutlich länger als das gemahlene Gewürz, weshalb es sich anbietet, die ganzen Samen zur Lagerung zu verwenden und sie nur bei Bedarf zu mahlen bzw. gemahlenes Gewürz nur zu kaufen, wenn es in absehbarer Zeit aufgebraucht wird. Also zum Beispiel für für vorweihnachtliche Backaktionen 😉 Und dann gibt’s da noch einen Fact, mit dem ihr beim Familienessen an Heilig Abend glänzen könnt – also… mehr oder weniger. Denn Anis hat einen ähnlich schmeckenden Vetter, den Sternanis. Obwohl die beiden Gewürze einen ähnlichen Geschmack aufweisen, sind die Pflanzen, von denen sie stammen, nicht miteinander verwandt. Okay, genug unnützes Wissen – jetzt noch ein wirklich nützlicher Tipp:
Anisplätzchen – so habe ich ganz oft gelesen – bäckt man am besten ohne Backpapier, sondern direkt auf einem mit Butter eingestrichenen und mit Mehl überzogenen Backblech. Nur so gehen sie beim Backen schön gerade nach oben und bekommen ihr braunes Füßchen. Da hat es mir allerdings beim Gedanken ans Backblechreinigen die Nägel aufgestellt. Mein Tipp daher: Pinselt einfach das Backpapier mit Butter ein und bestäubt es mit Mehl – das klappt auch super!
Anisplätzchen
Kochutensilien
- Backpapier
- Spritzbeutel ggf. mit Rundtülle
- Pinsel
Zutaten
- 2 Eier
- 170 g Puderzucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- 170 g Mehl
- 1 Msp. Backpullver
- 2 TL Anis gemahlen
- Butter und Mehl für das Blech
Anleitungen
- Zwei Backpapier-Zuschnitte dünn mit Butter einstreichen und Mehl darüber sieben. Überschüssiges Mehl über der Küchenspüle abklopfen. Jeweils ein Backpapier auf ein Backblech legen.
- Für den Teig zwei Eier, Puderzucker, Vanillezucker und Anispulver zu einer cremigen Masse aufschlagen. Mehl und Backpulver miteinander vermischen und zum Teig geben, bis dieser eine zähflüssige Konsistenz hat.
- Den Teig in eine Einweg-Spritztülle geben und die Spitze abschneiden, sodass eine Öffnung mit rund 1 cm Durchmesser entsteht. Nun kleine Häufchen auf ein Backpapier spritzen. Die Masse verläuft an der frischen Luft in der Regel noch kurz, bis sie sich festigt, was kleinere Unebenheiten von alleine ausgleicht.
- Die Plätzchen nun zum Trocknen über Nacht (6-12 Stunden) bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
- Dann den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen und die Bleche nacheinander für rund 18 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und in einer Dose luftdicht verstauen.
Recent Comments