Pfirsich und Maracuja ist mal wieder eine Traum-Kombination. Und sie sind die perfekten Zutaten für eine Torte, die das ganze Jahr gebacken werden kann.
Wenn ich das Wort “Pfirsich” auf meiner Computer-Tastatur schreiben muss, habe ich regelmäßig einen Konten in den Fingern – daher wird dieser Beitrag eine kleine Herausforderung für mich, denn es geht voll und ganz um zwei himmlisch leckere Früchte. Neben Pfirsichen haben sich auch Maracujas in das Rezept geschlichen. Zumindest in Form von Maracujasaft. Und da es Maracujasaft und Dosen-Pfirsiche das ganze Jahr über gibt, kann man diese Torte wirklich zu jedem Anlass backen. 365 Tage im Jahr.
Backen durfte ich diese Traum-Torte – wie man unschwer erkennen kann – für eine Taufe. Den Semi-Naked Look, den ihr schon von der Hochzeitstorte kennt, die ich vor zwei Jahren machen durfte, liebe ich besonders. Denn obwohl ich seit zwei Jahren fast keine Torte mehr gebacken habe (im Moment stehe ich eher Blech- und Rührkuchen) und etwas aus der Übung bin, ist so ein Semi-Naked Look recht einfach zu zaubern. Verziert wurde das Ganze dann mit einem hölzernen “Zur Taufe”-Schriftzug. Und ein paar Trockenblumen mit gelben Highlights haben die Tortendeko abgerundet.
Beim Verwenden von Trockenblumen achte ich immer darauf, dass diese nicht in direkten Kontakt mit der Torte bzw. der Creme kommen. Deshalb trenne ich sie in kleine Sträußchen auf und umwickle sie fest mit Alufolie. Wenn möglich stecke ich sie noch in einen Plastikstrohhalm, bevor sie in die Torte gepikst werden.
Mein Schmerzpunkt bei der Torte war der Drip – denn manchmal will er mir einfach nicht gelingen und “versaut” dann den ganzen, eigentlich schon fertigen Kuchen. Manchmal ist der Drip einfach zu fest oder zu flüssig. Daher habe ich mir dieses Mal beim Anrühren ganz viel Zeit genommen, bis er die richtige Konsistenz hatte.
Die Eltern haben mir dann auch noch ein Foto vom Anschnitt geschickt (danke dafür) – damit ihr sehen könnt, wie die Leckerei von Innen aussah:
Pfirsich, Pfirisch, Pfrisich (oder so)
Und nun ist eigentlich schon alles gesagt, was es zur Tauf-Torte zu sagen bzw. zu schreiben gibt. Und so oft wie befürchtet kam das Wort Pfirsich dann doch nicht vor. Ich musste auch nur ungefähr jedes Mal die Autokorrektur-Funktion verwenden, weil ich Pfirsich in wahrscheinlich jeder erdenklichen falschen Buchstaben-Zusammensetzung geschrieben habe, die möglich ist. Jetzt noch das Rezept zusammenschreiben und dann Finger entknoten.
Pfirsich Maracuja Torte
Kochutensilien
- 1 Tortenring auf 22 cm eingestellt
- Frischhaltefolie
- 3 Spritzbeutel
- 1 Teigkarte, Winkelpalette o.ä.
Zutaten
Für den Fruchtspiegel
- 600 ml Maracujasaft
- 10 Blatt Gelatine
Für die Maracuja-Creme
- 400 ml Maracujasaft
- 90 g Zucker
- 45 g Speisestärke
- 250 g Butter
Für den Teig
- 6 Eier
- 200 g Zucker
- 6 EL Mineralwasser
- 100 g Speisestärke
- 200 g Mehl
- 2 Prisen Salz
- 2 TL Backpulver
Für die Pfirsich-Creme
- 250 g Dosenpfirsiche
- 2 Blatt Gelatine
- 250 ml Schlagsahne
- 1 Pck. Sahnesteif
- 100 g Puderzucker
Zum Einstreichen
- 250 g Butter
- 250 g Puderzucker
- 150 g Frischkäse Doppelrahmstufe
Außerdem
- Abtropfsaft der Dosenpfirsiche
- optional: 50 g weiße Schokolade, etwas Kokosfett und goldene Lebensmittelfarbe
Anleitungen
Vorbereitungen (am Vortag)
- Für den Fruchtspiegel zwei Behälter, bspw. Suppenteller oder Kochtöpfe mit ca. 20 cm Durchmesser, mit Frischhaltefolie auslegen und diese fixieren. Die Gelatineblätter nacheinander in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen und für rund fünf Minuten einweichen lassen. In dieser Zeit die 600 ml Saft erhitzen.Die Gelatineblätter dann leicht ausdrücken und zum warmen Saft geben. Noch kurz weiter erwärmen und dabei immer umrühren. Den Saft anschließend gleichmäßig auf die zwei vorbereiteten Behälter verteilen. Diese etwa 30 Minuten abkühlen lassen und dann zum Festwerden in den Kühlschrank stellen.
- Für die Maracuja-Creme den Pudding zubereiten: Von 400 ml Maracujasaft rund vier Esslöffel in eine Schüssel geben und mit Zucker und Stärke verrühren. Den restlichen Saft in einem Topf aufkochen. Sobald er köchelt den angerührten Pudding dazugeben und unter ständigem Rühren weiter aufkochen, bis die Masse eindickt.Den Pudding vom Herd nehmen und mit Frischhaltefolie bedecken, damit sich keine Haut bildet. Pudding und 250 g Butter am gleichen Ort lagern, damit beides bei der Weiterverarbeitung am nächsten Tag die gleiche Temperatur hat.
Den Kuchen backen
- Die Kuchenböden werden auf zwei Mal gebacken. Dafür den Tortenring auf 22 cm Einstellen und Backpapier darunter legen. Dieses an den Seiten hochschlagen, damit eventuell auslaufender Teig aufgefangen wird. Den Tortenring dann auf einen Backrost stellen. Den Ofen auf 175°C Umluft vorheizen.
- Drei Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen – zur Seite stellen. Das Eigelb zusammen mit 100 g Zucker und drei Esslöffeln Mineralwasser verrühren, bis die Masse deutlich heller und cremig geworden ist. 50 g Speisestärke, 100 g Mehl, 1 Prise Salz und 1 TL Backpulver miteinander vermischen und kurz unter den Teig rühren. Zum Schluss das steif geschlagene Eiweiß mit einem Teigspatel unterheben. Den Teig in den vorbereiteten Tortenring füllen und den Backrost mehrmals sanft auf die Küchentheke schlagen, damit Luftblasen aus dem Teig entweichen können. Diesen nun für rund 25 Minuten backen. Wird er beim Backen zu dunkel, kann er mit Alufolie bedeckt werden.
- Nach dem Herausnehmen etwas abkühlen lassen, mit einem Messer vorsichtig vom Rand lösen und vollständig kalt werden lassen. Den Tortenring nun für die zweite Hälfte der Teigzutaten verwenden einen zweiten Kuchen backen.
Vorbereitung der Pfirsich-Creme
- Für die Pfirsich-Creme die Dosenpfirsiche über einem Sieb abtropfen lassen – den Saft für später auffangen. 150 g der Pfirsiche fein pürieren. Das restliche Obst mit Küchenkrepp trocken tupfen und in kleine Würfel schneiden. Zur Seite stellen.
- Das Pfirsichpüree in einen Topf geben und erwärmen. Derweil zwei Blatt Gelatine nacheinander in kaltes Wasser legen und rund fünf Minuten einweichen. Anschließend leicht ausdrücken und zum warmen Dosenpüree geben. Zügig verrühren und danach zum Abkühlen vom Herd nehmen.
- Nun die Sahne mit einem Päckchen Sahnefest steif schlagen. Anschließend den Puderzucker unterrühren. Die Schlagsahne dann unter das maximal noch lauwarme Pfirsichpüree heben.
Fertigstellung der Cremes
- Die Pfirsich-Creme ist bereits fertig vorbereitet.
- Für die Maracuja-Creme den am Vortag zubereiteten Maracuja-Pudding mit einem Handmixer durchrühren. Die Butter aufschlagen, bis sie fast weiß ist. Dann den Pudding hinzufügen und alles kurz miteinander verrühren.
- Für die Creme zum Einstreichen die zweite Butter aufschlagen, bis sie fast weiß ist. Dann den Puderzucker einrühren und am Ende den Frischkäse hinzufügen.
- Alle drei Cremes in Spritzbeutel füllen.
Torte zusammensetzen
- Die zwei Kuchen wenn nötig mit eine einem Brotmesser begradigen. Dann jeweils einmal in der Hälfte horizontal teilen. Einen Kuchenboden auf eine Kuchenplatte setzen und den Tortenring darum legen. Auf dem Boden rund drei bis vier Esslöffel des abgetropften Pfirsichsafts verteilen. Einen der zwei am Vortag zubereiteten Maracuja-Fruchtspiegel darauf legen. Mit der "Creme zum Einstreichen" einmal am inneren Rand des Tortenrings entlang fahren. In der Mitte nun etwa die Hälfte der Maracuja-Creme verteilen und glatt streichen.
- Den zweiten Kuchenboden daraufsetzen und ebenfalls mit rund vier Esslöffeln Pfirsichsaft tränken. Erneut mit der "Creme zum Einstreichen" einen Rand aufspritzen. In der Mitte davon nun die Pfirsich-Sahne verteilen und die klein gewürfelten Pfirsiche darauflegen.
- Den dritten Kuchenboden daraufsetzen und erneut mit drei bis vier Esslöffeln Pfirsichsaft tränken. Den zweiten Maracuja-Fruchtspiegel darauf legen. Dann wieder die "Creme zum Einstreichen" am inneren Rand des Tortenrings aufspritzen. Die restliche Maracuja-Creme in der Mitte verteilen und glatt streichen.
- Den letzten Kuchenboden daraufsetzen. Tortenring lösen und nach oben wegziehen. Die restliche Butter-Frischkäse-Creme auf der Torte verteilen und mit einer Teigkarte oder Ähnlichem glatt streichen.
- Die Torte am besten nochmal für ein paar Stunden kühlen. Dann verzieren, beispielsweise mit Trockenblumen, Baisertropfen und einem Drip.
Ist diese Füllung wohl auch stabil genug für eine mehrstöckige Torte? Ich würde evtl. die doppelte Masse machen für eine 28er Größe unten und noch eine Torte obendrauf zu setzen mit einer anderen Füllung. Hält das?
Liebe Jutta,
wenn du bei mehrstöckigen Torten auf Nummer sicher gehen willst, würde ich dir eine Stützkonstruktion im Inneren empfehlen, also ein paar Holzstäbe in die untere Torte setzen, kleine Platte oben drauf und darauf dann die zweite Torte.
Liebe Grüße, Anja