Ob Alpaka Kekse der nächste Foodtrend sind? Verdient hätten sie es allemal, mit ihren bunten Deckchen, Bändern und Sonnenbrillen.
Beim Backen ist von Zeit zu Zeit irgendwie immer ein Tier der letzte Schrei. Los ging es (zumindest ist das das erste, an das ich mich erinnern kann) mit den Einhörnern. Natürlich hat es nicht lange gedauert, bis es auch auf anjasbackbuch.de eine Einhorntorte gab – mit viel Buttercreme und innen regenbogenfarbenen Biskuit-Schichten. Kurz danach waren es die Flamingos. Und klar: auch hier konnte ich dem Trend nicht widerstehen. Herausgekommen sind schnuckelige Flamingo-Cupcakes. Und obwohl ich noch wenig Cupcakes und Torten zu diesem Tier gefunden habe, glaube ich: Das wird der nächste Hit. Das nächste große Ding. Alpakas.
Alpakas sehen einfach irgendwie witzig aus. Und nach diesen Keksen mit Royal Icing ist die Alpaka Ära definitiv angebrochen. Die bunten Decken und Bänder machen jeden Keks zum Unikat und man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen: Gepunktet, gestreift, geblümt – alles ist möglich, sogar Sonnenbrillen in Herzform. Sehen die nicht zauberhaft aus?
“Viel zu schön zum Essen” – diesen Satz habe ich inzwischen echt schon zig mal gehört und okay, irgendwie verstehe ich es auch. Aber ich verspreche euch: Die schmecken auch wirklich lecker. Also werft die Skrupel über Bord und beißt den kleinen Tierchen den Kopf ab. Also nur den Keksen, nicht den echten Tieren. Natürlich.
Royal Icing
Der Royal-Icing Guss, eine Mischung aus Puderzucker und Eiweiß, ist eine Kunst für sich. Es ist im Grunde genommen nicht schwer, aber ganz so einfach wie in den Youtube-Tutorials ist es in echt dann doch nicht. Nach den Corgi Popo Keksen hatte ich gedacht, ich habe den Dreh raus – aber Nein. Bei den ersten Alpakas habe ich erst zu wenig Wasser verwendet und dann zu viel. Zum Schluss fand ich die Ränder irgendwie zu klobig, seht selbst:
Aber aller guten Dinge sind in diesem Fall zwei – beim zweiten Mal hat es schon viel besser geklappt und deshalb bekommt ihr hier den entsprechenden Blog-Post dazu. Zu “Erst-lingen” würde ich sagen: Probieren geht über studieren. Ich habe versucht, euch im Rezept (es ist übrigens das gleiche, wie bei den Corgi Popo Keksen) alles so genau wie möglich zu beschreiben. Manchmal kann es aber auch helfen, sich das eine oder andere Youtube-Video zu Gemüte zu führen. Am wichtigsten ist:
- erwartet beim ersten Mal nicht zu viel – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
- seid nicht zu selbstkritisch, wenn sie nicht genau so aussehen, wie ihr es euch vorgestellt hattet
- ganz wichtig: Verliert nicht den Spaß daran
Am Ende des Beitrags findet ihr noch ein Foto von dem verwendeten Guss.
Alpaka Kekse mit Royal Icing
Kochutensilien
- Nudelholz
- Keks-Ausstecher in Alpaka-Form
- mehrere Einwegspritzbeutel
- Zahnstocher o.ä.
- ggf. einen sauberen Pinsel
Zutaten
Für die Kekse
- 90 g Butter
- 60 g Zucker
- 1 Ei
- 180 g Mehl
- 1 Msp. Backpulver
- 1 Pck. Vanillezucker
Für das Royal Icing
- 1 Eiweiß*
- 250 g Puderzucker*
- kaltes Wasser nach Bedarf
- bunte Lebensmittelpasten
Außerdem
- Brush Food Pen (Lebensmittelstift)
- ggf. etwas essbare Lebensmittelfarbe
Anleitungen
- Für den Keksteig die Butter mit dem Zucker schaumig rühren und anschließend das Ei dazugeben. Zum Schluss Mehl mit Backpulver und Vanillezucker vermischen und ebenfalls zum Teig geben. Diesen zu einer Kugel formen, wenn sich alle Zutaten gut miteinander verbunden haben, und für mindestens eine Stunde in Frischhaltefolie gewickelt in den Kühlschrank geben.
- Den Ofen auf 170°C Ober- / Unterhitze vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen. Die Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben und knapp die Hälfte des Teigs rund 2-3 mm dick ausrollen. Nun mit der Form die Kekse ausstechen und für rund 10-12 Minuten backen. Wenn der ganze Teig verarbeitet ist, die Kekse rund eine Stunde abkühlen lassen.
- Für das Icing das Eiweiß etwa drei Minuten aufschlagen und anschließend den Puderzucker und einen Esslöffel Wasser dazugeben. Nochmals gut miteinander verrühren und anschließend die Konsistenz testen.
- Für das Outlining sollte der Guss noch fest sein, aber cremig vom Kochlöffel laufen. Ist der Guss zu fest, vorsichtig mehr Wasser dazugeben – am besten tröpfchenweise! Sehr wenig Wasser kann die Konsistenz bereits deutlich verändern. Hat das Royal Icing die gewünschte Festigkeit, eine kleine Portion davon in einen Spritzbeutel geben. Eine weitere Portion von der gesamten Masse abtrennen und ein einer Schüssel tröpfchenweise mit Wasser zu Flooding-Guss verrühren: Dafür sollte der Guss etwas flüssiger sein. Wenn man den Guss von einem Löffel zurück in die Schüssel laufen lässt und die „Schlieren“ nach wenigen Sekunden in der restlichen Masse verlaufen, sodass wieder eine glatte Oberfläche entstanden ist, passt die Konsistenz. Wie bereits erwähnt: Wasser immer in geringen Mengen dazugeben, verrühren und checken, ob die Konsistenz passt. Dann ebenfalls in einen Spritzbeutel füllen.
- Von weiß braucht ihr definitiv am meisten Royal Icing bei diesen Keksen – sowohl für das Oultining, als auch für das Flooding. Nehmt anschließend etwas vom "festen" Royal Icing und färbt es mit Lebensmittelfarbe (am besten einer Paste) ein. Davon wiederum einen Teil in einen Spritzbeutel füllen und den anderen Teil tröpfchenweise mit Wasser verdünnen, bis er Flooding-Konsistenz hat. In einen Beutel füllen und den restlichen Guss Farbe für Farbe genauso einfärben. Immer einen Teil Outlining, einen Teil Flooding, nächste Farbe*. Es ist sinnvoll, sich vorab zu überlegen, wie der Keks bemalt werden soll und wie viel Royal Icing dafür in der jeweiligen Farbe benötigt wird.
- Verwendet beim Herstellen des Royal Icings ruhig etwas Zeit. Das Wasser zum Schluss wirklich tröpfchenweise hinzugeben, bis man die gewünschte Konsistenz hat und darauf achten, dass diese nicht zu trocken / fest ist, da die Oultines sonst brüchig sind und sich das Flooding nicht gleichmäßig verteilt. Die Spritzbeutel zum Einfüllen des Royal Icings am besten über ein kleines Glas stülpen, damit man beide Hände frei hat und der Guss gut in den Beutel laufen kann.
- Von den Spritzbeuteln mit dem weißen Royal Icing eine ganz kleine (Outlining) und eine mittelgroße (Flooding) Spitze abschneiden und die Außenlinien auf dem Kesks anbringen. Die Fläche nun immer gleich "flooden", beovr die Außenlinien zu fest angetrocknet sind. Dafür den Guss großzügig im gewünschten Bereich verteilen und gegebenenfalls mit einem Zahnstocher nacharbeiten. Bei der richtigen Konsistenz des Royal Icings verteilt es sich auch durch leichtes Schütteln beziehungsweise Klopfen des Kekses.
- Die Kekse nun am besten über Nacht aushärten lassen, damit die Farbe später nicht in dem weißen Guss verläuft.
- Mit dem farbigen Royal Icing nun die Kekse verzieren. Den Flooding-Guss immer kurz aushärten lassen, damit er nicht mit anderen Farben verläuft. Augen und Mund können entweder ebenfalls mit Royal Icing, oder aber mit einem Lebensmittelstift aufgebracht werden. Letzteres ist in der Regel präziser und feiner. Optional kann man mit einem Pinsel noch etwas rosarote Farbe für die Ohren, Nasen und Bäckchen verwenden. Die Kekse können in einer luftdichten Dose ohne Probleme mehrere Tage aufbewahrt werden.
Notizen
Wen die Alpaka Kekse nicht überzeugen: Wie wäre es mit einer Fuchs-Torte, Fuchs-Cupcakes, Igel-Keksen oder Fledermäusen?
[…] gewagt. Nach anfänglichen Startproblemen war ich auch dort mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden: Alpaka Kekse mit Royal Icing. Ich sag ja – Augen (in diesem Fall eine Sonnenbrille) und ein Stupsnäschen machen Gebäck […]