Dass Mandeln und Kokos gut zusammenpasst, hat Ferrero mit den “Raffaellos” schon bewiesen. Dass das Ganze auch gut zu Macarons passt, steht hingegen spätestens seit diesem Rezept fest.
Hallo 2020! Welchen Spruch ich zu diesem Jahreswechsel besonders oft gelesen habe? “Morgen haben wir die erste Seite eines 365 Seiten leeren Buches – machen wir ein gutes Buch daraus”. Zeit also, 365 Tage mit unserer Geschichte zu füllen. Oder mit Rezepten. Okay, 365 neue Rezepte werde ich wohl knapp (ganz knapp) nicht schaffen, aber hey, das habe ich mir auch nicht vorgenommen. Apropos vorgenommen: Wie sieht es mit euren Vorsätzen aus? Habt ihr welche gemacht? Und habt ihr sie bis jetzt – eine Woche nach Silvester – durchgehalten? Hoffentlich steht nicht “fasten” oder “weniger Süßes essen” auf der Vorsätze-Liste?! Dann wärt ihr hier wohl (leider) fehl am Platz…
Dass ich mir für das Neue Jahr keine Ziele (aka Vorsätze) gemacht habe, habe ich euch in meinem letzten Post schon erzählt – gleich neben dem Rezept für super leckere Erdnuss-Schoko-Muffins mit Toffeecreme. Ich wünsche mir natürlich, dass ich einige Dinge dieses Jahr schaffen oder unternehmen werde und klar gehört “viele neue Rezepte ausprobieren” genauso dazu wie “bewusster auf mich achten”. Aber wenn man sich diese schönen Dinge zum Vorsatz nimmt und sie dann nicht schafft, ist man nur frustriert – oder? Und so wird aus dem Ziel “nicht stressen lassen” ganz schnell das Gegenteil. Also: keine Ziele. Einfach leben. Jeden Tag.
Und wie das so ist, wenn man vor sich hinlebt: schwupps, liegt Silvester schon eine Woche (Weihnachten sogar zwei!) zurück. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Ich traue es mich kaum sagen, aber bald ist Fasching, Ostern, dann kommt unser Amerika-Urlaub, dann ist Sommer, im Herbst sind wir auf zwei Hochzeiten, schon steht Halloween vor der Tür und ehe man sich versieht IST WIEDER WEIHNACHTEN. Ok, das geht jetzt sicher vielen zu schnell – keine Sorge, bis zur nächsten Weihnachtszeit ist schon noch ein bisschen Zeit und diese möchte ich euch mit ein paar tollen Rezepte versüßen.
“Macarons – die Diven”
…so hat die süße Elena von backmichglücklich.de das französische Baisergebäck genannt, als ich vor fast einem Jahr (wie die Zeit vergeht?!) bei ihr einen Macarons-Backkurs besuchen durfte. Im Internet gibt es “auf was ihr bei Macarons achten müsst”-Seiten wie Sand am Meer. Ich hatte daher immer ein bisschen Angst vor den kleinen, hübsch aussehenden Teilchen. Ich dachte mir immer, wenn das bei so vielen schief geht, müssen Macarons doch wahnsinnig schwierig sein, oder?
Meine Meinung nach dem Kurs?
- Ja, Macarons sind Diven. Und oft liegt es gar nicht an euch (wann tut es das schon?), sondern zum Beispiel an eurem Ofen. Die Macarons backen schief hoch? Vielleicht verteilt sich die warme Luft in eurem Ofen nicht gleichmäßig.
- Macarons sind aber auch wahnsinnig lecker und wenn man mal den Dreh raus hat, weder besonders schwierig noch zeitaufwändig. Ihr müsst nur einfach die einzelnen Arbeitsschritte genau befolgen.
Ich habe versucht, euch die einzelnen Schritte so genau wie möglich im Rezept zu beschreiben. Traut euch ran! Und seid nicht enttäuscht, falls es nicht aufs erste Mal klappt: Irgendwann wisst ihr, wie es geht – und dann machen die kleinen Mandel-Baiser mit der leckeren Creme wirklich Spaß.
Raffaello Macarons
Kochutensilien
- Spritzbeutel mit runder Tülle
- Silikonmatte
- Food Processor (Multi Zerkleinerer)
Zutaten
- 50 g Eiweiß (genau abwiegen)
- 55 g Zucker
- 70 g gemahlene Mandeln (nach Möglichkeit blanchiert)
- 45 g Puderzucker
Für die Füllung
- 1/4 Pck. Vanillepudding (ca. 10 g)
- 1/2 EL Zucker
- 120 ml Mandelmilch
- 60 g Butter (Raumtemperatur)
- 24 Mandeln
- 30 g Kokosflocken
Zum Dekorieren
- 20 g weiße Kuvertüre
- etwas Kokosöl
- 70 g Kokosflocken
- essbares Goldpulver oder Goldfarbe
Anleitungen
- Macarons sind sehr zimperlich – achtet also genau auf Mengenangaben und Zubereitungsschritte. Zuerst den Backofen auf 130°C Ober- / Unterhitze vorheizen. Anschließend Eiweiß und Zucker einzeln abwiegen und beides zur Seite stellen.
- Nun die Mandeln und den Puderzucker abwiegen und in einen Food Processor geben um die gemahlenen Mandeln weiter zu zerkleinern. Dabei immer Mandeln und Puderzucker gleichzeitig hinzugeben, weil sonst beim Zerkleinern Öl aus den Mandeln treten kann und die Macarons dann eventuell nicht gelingen. Anschließend die Mandel-Puderzucker-Mischung durch ein feines Sieb geben. Die gesiebte Menge wiegen und gegebenenfalls nochmals Mandeln und Puderzucker im Food Processor zerkleinern, bis man insgesamt 115 g gesiebte Mandel-Puderzucker-Mischung hat.
- Jetzt das Eiweiß kurz anschlagen und – wenn es anfängt, fest zu werden – den Zucker hinzugeben. Auf höchster Stufe etwa fünf Minuten steif schlagen.
- Als Nächstes die Mandel-Puderzucker-Mischung in zwei Portionen zum Eischnee geben und mit einem Teigschaber verarbeiten. Dabei den Macaron-Teig immer wieder gegen die Schüssel drücken – so wird quasi die Luft aus dem Teig gedrückt.
- Die Masse ist fertig, wenn sie klebrig-flüssig vom Teigschaber läuft und man damit eine "Acht" schreiben kann. Vorsicht: den Teig nicht zu lange rühren, da die Masse dann zu flüssig wird!
- Den Teig anschließend in einen Spritzbeutel füllen und die Masse in die inneren Kreise der Macaronmatte spritzen. Das Blech nun ein paar Mal fest auf die Küchentheke schlagen (am, besten ein Tuch unterlegen), damit die restliche Luft aus den Macarons entweicht. Zum Schluss an der Oberfläche vorhandene Bläschen mit einem Zahnstocher beseitigen und das Blech in den Ofen schieben. Temperatur auf 120° C herunterregeln und 25 Minuten backen.
- Die Macarons nach dem Backen aus dem Ofen nehmen und unbedingt vollständig abkühlen lassen – dann können sie von der Matte gelöst werden.
Füllung und Dekoration
- Für die Füllung den Pudding zubereiten: 1/2 Esslöffel Zucker mit 1/4 Päckchen Puddingpulver (Vanille oder Mandel-Geschmack) in ein Schälchen geben. Zwei Esslöffel von der Mandelmilch dazugeben und gut miteinander verrühren. Die restliche Mandelmilch in einem Topf erhitzen – wenn sie dampft, den Topf kurz vom Herd nehmen und die Pudding-Mischung einrühren. Dann nochmal auf der Herdplatte erwärmen, bis der Pudding eindickt. Dabei ständig umrühren. Nun bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Wichtig: bewahrt die Butter in der Nähe des Puddings auf, damit beides später die gleiche Temperatur hat.>> Ihr könnt natürlich auch ein ganzes Päckchen Pudding zubereiten, nur ein Viertel davon für die Macaron-Creme verwenden und den Rest einfach so vernaschen.
- Eine Hälfte der Macaron-Schalen (die "Deckel") nun nach Belieben verzieren – zum Beispiel mit weißer Schokolade und Kokosflocken, essbaren Goldpulver oder goldener Lebensmittelfarbe.
- In einem Topf etwas Wasser zum Kochen bringen. Herd ausschalten und Mandeln für rund zwei Minuten hineingeben. Anschließend das Wasser abgießen und die Mandeln kalt abspülen. Jetzt könnt ihr sie ganz einfach aus der Haut lösen.
- Sobald der Pudding abgekühlt ist, kann die Butter mit einem Handrührgerät aufgeschlagen werden, bis sie cremiger und heller geworden ist. Dann den Pudding dazugeben und gut verrühren. Die Creme anschließend in einen Spritzbeutel geben und bei den nicht verzierten Macaron-Schalen am äußeren Rand aufspritzen. In die Mitte der Creme nun eine blanchierte Mandel und etwas Kokosflocken geben. Abschließend den verzierten "Deckel" daraufsetzen und fertig! Mmmh…!
Upsi, da habe ich mich wohl ein bisschen sehr verausgabt beim Text schreiben. Und das schlimmste: Mir fällt noch so viel mehr ein, was ich zu den Raffaello Macarons sagen wollte! Aber ich mache lieber mal Schluss – ihr seid ja bestimmt schon ganz heiß auf das Rezept. Viel Spaß damit und viel Erfolg beim Ausprobieren.
Hallo Anja
Habe gerade dein Rezept gefunden und würde es gerne testen! Nun binn ich doch etwas verunsichert, weil ich in der Anleitung nicht sehe, dass du die Macarons trocknen lässt. Stimmt das so? Gibts du die Macarons nach dem augspritzen direkt in den Ofen?
Ich würde mich freuen von dir zu hören.
Freundliche Grüsse
Nicole
Hallo liebe Nicole,
freut mich, dass du schreibst 🙂
Ja tatsächlich habe ich es ohne Trocknen “gelernt” – ich kenne aber auch die Methode, bei der man eine halbe Stunde wartet, bevor man die Macarons in den Ofen schiebt.
Die liebe Jenny (Instagram) lässt die Macarons vor dem Backen immer einige Momente trocknen und erzielt damit wunderschöne Ergebnisse! Schau gerne mal zu ihrem Rezept für die Schalen, falls du dich damit sicherer fühlst. Verzieren und füllen kannst du sie ja trotzdem wie bei den Raffaello Macarons 😉
Viel Erfolg und liebe Grüße
Anja