Der Klassiker “Nussecken” in neuem Gewand: Klein, knusprig und herrlich nussig sind diese Nussstangen, die auf keinem Plätzchenteller mehr fehlen sollten.
Dieses Jahr haben es bei mir irgendwie gar keinen Klassiker auf den Plätzchenteller geschafft. Mit Klassikern meine ich so etwas wie Vanillekipferl, Spitzbuben und Zimtsterne. Stattdessen gibt es Sacher Plätzchen, Pistazienbäumchen, Schoko-Walnuss-Plätzchen und vieles mehr. Was einem typischen Weihnachtsklassiker wohl am Nächsten kommt, sind die Nussstangen (ich liebe allein schon den Namen, weil er mit den drei “S” irgendwie lustig aussieht). Inspiriert hat mich dabei mein Rezept für Nussecken – die gab es 2016. Sie sind wahnsinnig lecker und sie gehören definitiv zum klassischen Weihnachtsgebäck.
Obwohl ich die Nussecken sehr gerne mag, sind sie mir immer etwas zu groß. Ich finde, Plätzchen sind dann perfekt, wenn sie so groß (bzw. klein) sind, dass man sich immer denkt “ach, das ist ja so klein – eins geht schon noch”. Hopps, rein in den Mund und weg! An so eine Nussecke isst man aber schon eine Zeit lang hin. Natürlich ist jeder Bissen ein Genuss, aber man “snackt” sie halt nicht mal eben weg (apropos: Ist “wegsnacken” nicht ein schönes Wort…?). Was lag also näher, das beliebte Weihnachtsgebäck in eine kleine “snack-bare” Alternative umzuwandeln?
“Das Auge isst mit” versus “Es kommt nicht nur auf das Äußere an”
Gesagt getan: Die süße Haselnuss-Schicht samt fruchtiger Marmeladen-Komponente kommt hier nicht auf einen dicken Teig, sondern auf dünn ausgerollte Plätzchen, die in schmale Stangen geschnitten werden. Wie bei jeder Eigenkreation war ich mir auch hier nicht sicher, was am Ende herauskommt. Tatsächlich sind die Nussstangen geschmacklich fast noch besser, als ich sie mir erhofft hatte, äußerlich aber ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Das meine ich wortwörtlich, denn der Plätzchenteig ist beim Backen ziemlich auseinander gegangen. Zugegeben, am Anfang war ich darüber schon ein bisschen enttäuscht – das ist wohl immer so, wenn man ein Bild im Kopf hat und es zum Schluss anders wird als geplant. Weil sie aber einfach so lecker schmecken, bekommt ihr trotzdem das Rezept. Klar, ich sage immer “das Auge isst mit”, aber in diesem Fall sage ich eben “es kommt nicht nur auf das Äußere an”.
Das letzte, was ich euch noch mit auf den Weg geben möchte, bevor ihr das Rezept bekommt, ist: Die Nussstangen gehören nicht zu den einfachsten Plätzchenrezepten, die es gibt. Tatsächlich ist das Verteilen von Marmelade und Nuss-Mischung auf den Plätzchen eine ziemlich aufwendige Angelegenheit. Wer die klassischen Nussecken jedoch liebt und den Aufwand nicht scheut, der wird mit den Nussstangen auf jeden Fall mehr als glücklich werden.
Nussstangen
Zutaten
- 275 g Mehl
- 150 g Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- 2 Eigelb
- 3 Tropfen Bittermandelaroma
- 175 g Butter (Raumtemperatur)
Für die Nuss-Schicht
- 120 g Butter
- 120 g Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- 120 g gemahlene Haselnüsse
- 120 g Haselnüsse (ganz)
- 2 EL Wasser
Außerdem
- 300 g Aprikosenmarmelade
- 200 g Kuvertüre (Zartbitter)
- etwas Mehl zum Ausrollen
Anleitungen
- Für den Teig das Mehl mit Zucker, Vanillezucker, Eigelb, Bittermandelaroma und Butter verkneten. Anschließend für mehrere Stunden – am besten über Nacht – in den Kühlschrank stellen.
- Die ganzen Haselnüsse mit einem Messer grob hacken und zur Seite stellen. Den Ofen auf 175° C Ober- / Unterhitze vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
- Butter, Zucker und Vanillezucker in eine Pfanne geben und erhitzen, bis der Zucker sich bräunlich färbt. Nun die gemahlenen und die gehackten Nüsse sowie zwei Esslöffel Wasser hinzufügen. Hitze reduzieren und "warm halten".
- Dann den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn (1-2 mm) ausrollen und in gleichmäßige Stangen, die ca. 1 x 4 cm groß sind, schneiden. Diese auf das Backpapier legen und mit etwas Aprikosenmarmelade bestreichen. Darauf mit einem Teelöffel die noch lauwarme Nuss-Mischung verteilen – das erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl!
- Die Stagen für 15 Minuten im Ofen backen, herausnehmen und abkühlen lassen. Zum Schluss die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen und die Nussstangen hineintunken. Bis zum Verzehr in einer luftdichten Dose aufbewahren.
[…] Den Dreispitz-Klassiker kann man nun natürlich mit allem Mögliche füllen: Schokocreme, Marmelade und so weiter. Ich habe mich aber klassischerweise für eine Haselnussmasse entschieden. Auch, weil ich dieses Jahr keine anderen Haselnuss-Plätzchen gebacken habe. Normalerweise ist da schon immer was dabei, beispielsweise die Haselnuss-Busserl oder die Nussstangen. […]