Bratäpfel und Weihnachten? Passt wie die Faust aufs Auge. Und Dank Kokosmakronen und Co. passt auch Kokos perfekt. Zusammen mit dem feinen Geschmack von Lebkuchen-Gewürzen? Einfach unwiderstehlich.
Noch ein Lebkuchen-Rezept? Oh ja, bitte! Lebkuchen ist nicht gleich Lebkuchen: es gibt hunderte Varianten. Elisen-Lebkuchen, Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen, Pfefferkuchen, weiße Lebkuchen, “braune Lebkuchen” (die mich ein bisschen an Brownies erinnern), Oblaten-Lebkuchen, Domino-Steine, Basler Läckerli – ich könnte ewig so weiter machen. Angelehnt an ein Elisen-Lebkuchenrezept habe ich euch dieses Jahr schon eine Variante mit Cranberries und Cashews und eine mit Süßkartoffeln und Walnüssen vorgestellt. Und jetzt? Wollte ich den leckeren Lebkuchen-Geschmack mit dem Bratapfel-Aroma vereinen – denn Bratäpfel gehören genauso zur Weihnachtszeit wie Plätzchen, Schnee und “Last Christmas”.
Auch in diesem Rezept kommen die exotisch klingenden Zutaten Hirschhornsalz und Pottasche zum Einsatz. Ein paar Infos dazu habe ich euch in diesem Blogbeitrag zusammengetragen: Süßkartoffel-Walnuss Lebkuchen.
Da der erste Advent immer näher rückt und ihr bestimmt schon in den Plätzchen- und Lebkuchen-Startlöcher steht, will ich gar nicht mehr quatschen. Also kommt gleich das Rezept, ohne viel bla bla – viel Spaß beim Ausprobieren!
Zutaten
- 4 Eiweiß
- 250 g brauner Zucker
- 1 Prise Salz
- 100 g Marzipan
- 5 g Hirschhornsalz
- 5 g Pottasche
- 2 TL Rum
- 150 g Mandeln
- 150 g Haselnüsse
- 50 g Orangeat
- 50 g Zitronat
- 1 Apfel
- 40 g Kokosflocken
- 80 g Mehl
- 1 Pck. geriebene Orangenschale / Orangen-Aroma (entspricht 6 g)
- 5 g Zimt
- etwas Muskatnuss
- Mark 1 Vanilleschote
- rd. 20 Oblaten mit jeweils 7 cm Durchmesser
- 200 g Puderzucker
- einen Spritzer Zitronensaft
- ggf. Zartbitterkuvertüre (am besten im Beutel)
Zubereitung
Wie für Lebkuchen üblich sollte der Teig am Vortag oder -abend zubereitet werden. Dazu das Eiweiß zusammen mit einer Prise Salz mit dem Schneebesen aufschlagen. Wenn das Eiweiß steif ist, nach und nach den braunen Zucker einrieseln lassen, bis der Eischnee Spitzen zieht. Nun das Marzipan in kleinen Stückchen dazugeben.
Hirschhornsalz und Pottasche jeweils – unbedingt getrennt von einander – mit einem Teelöffel Rum vermischen. Das aufgelöste Hirschhornsalz zum Teig geben und unterrühren. Anschließend den Teig für eine halbe Stunde ruhen lassen, bis sich kleine Bläschen an der Oberfläche bilden.
In der Zwischenzeit die Haselnüsse und die Mandeln in einer Pfanne anrösten und sie anschließend in einem Mixer mahlen. Wer entweder wenig Zeit hat oder aber keinen Hochleistungsmixer hat, kann auch einfach auf bereits gemahlene Haselnüsse und Mandeln zurückgreifen – die haben halt anschließend nicht das feine Röst-Aroma, schmecken aber auch sehr gut.
Den Apfel schälen und vierteln, das Kernhaus entfernen und das Obst in ca. 1×1 cm große Würfel schneiden. Diese in einen Topf geben und Wasser hinzufügen, bis die Apfelstücke vollständig bedeckt sind. den Topf erwärmen und die Äpfel dadurch weich kochen. Mit einem Pürierstab sodann zu Apfelmark verarbeiten – falls es zu flüssig ist, einfach nochmal aufkochen, bis das Wasser verdampft ist.
Wer Orangeat und Zitronat nicht gern mag, kann die zwei Zutaten ebenfalls in den Mixer stecken. Oft kann es helfen, Orangeat und Zitronat zuvor 5-10 Minuten in den Gefrierschrank zu legen, damit sie sich besser zerkleinern lassen.
Wenn Nüsse, Apfelmark, Orangeat und Zitronat vorbereitet sind, kann mit dem Teig fortgefahren werden. Dafür anstelle des Schneebesens auf einen Knethaken umsteigen. Die gemahlenen Mandeln und Haselnüsse, Orangeat und Zitronat sowie das Apfelmark hinzugeben. Zudem die Kokosflocken, das Mehl, die geriebene Orangenschale, sowie den Zimt und das Mark einer Vanilleschote zugeben. Von der Muskatnuss etwas abreiben und ebenfalls zum Teig geben. Anschließend noch die in Rum aufgelöste Pottasche hinzufügen und alles gut verkneten. Wenn sich die Zutaten gut miteinander vermengt haben, etwas Frischhaltefolie über den Teig geben und ihn bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Am nächsten Tag den Ofen auf 200° Ober- / Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier belegen und ca. 8 Oblaten darauf platzieren. Auf jede Oblate etwas Lebkuchenteig geben. Dazu ein Stück vom Teig abtrennen, eine Kugel mit rund 4-5 cm Durchmesser formen und dieser auf der Oblate leicht flach drücken. Der Teig muss nicht die ganze Oblate bedecken – durch das Hirschhornsalz und die Pottasche treibt er beim Backen zur Seite aus.
Die Lebkuchen in den Ofen geben und nach rund 8 Minuten Backzeit die Temperatur auf 140°C reduzieren. Nach weiteren 8 Minuten das Blech aus dem Ofen nehmen. Vor der nächsten Ladung Lebkuchen muss die Temperatur im Backofen wieder auf 200°C erhöht werden.
Während die ersten Lebkuchen backen, könnt ihr den Puderzucker mit etwas Zitronensaft verrühren – probiert es zu Beginn mit weniger Zitronensaft und erhöht die Menge, bis der Guss die gewünschte Konsistenz hat. Ich persönlich habe den Guss mit wenig Saft gemacht, damit er relativ dickflüssig bleibt. Diesen Guss anschließend auf den Lebkuchen verteilen, sobald diese aus dem Ofen genommen wurden. Der Guss kann besonders gut einziehen, wenn das Gebäck noch möglichst heiß ist!
Abkühlen lassen und anschließend gegebenenfalls noch mit etwas Schokoglasur verzieren. Fertig sind die herrlich fruchtigen Bratapfel-Kokos-Lebkuchen.
[…] zum Beispiel (hierzu gibt’s auf dem Blog inzwischen das eine oder andere Rezept, bspw. Bratapfel-Kokos-Lebkuchen und gefüllte Lebkuchenherzen). Und natürlich Stollen. Dafür gibt’s auf dem Blog noch kein […]
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