Banoffee Pie ist eigentlich etwas für alle, die nicht gerne backen – denn er muss nicht gebacken werden. In meiner Rezeptvariante kommt ihr ums Backen allerdings nicht herum, denn die Basis für diesen wunderbar bananigen Kuchen ist ein knuspriger Mürbteig. Aber… lest selbst!
[Rezept-Update: August 2018}
[Dieser Beitrag enthält die Nennung von Markenprodukten. Dies erfolgt aus persönlichem Interesse und stellt in keiner Form bezahlte Werbung dar.]
Das erste Mal von Banoffee Pie gehört habe ich vor rund zwei Jahren, als mein Arbeitskollege ihn sich von mir zum Geburtstag gewünscht hatte. Er erzählte mir, dass es sich dabei um einen Kuchen handelt, den er in seiner Schulzeit in England kennen und lieben gelernt hatte. Dennoch scheint die Leckerei in Deutschland eher unbekannt zu sein. Nach etwas Rezept-Recherche bin ich auf verschiedene Varianten gestoßen: Manche kochen das Toffee mit Kondensmilch, Butter und Zucker, andere verwenden bereits gesüßte Kondensmilch. Die Einen rühren Schmand in das Topping, die anderen nicht. Was sie allerdings alle gemein hatten: einen Boden, der aus Keksen und Butter hergestellt wird. No-Bake, wie man dazu sagt.
Als ich den Banoffee Pie zum ersten mal gemacht habe, also 2016, war er gut. Aber gut ist eben nicht sehr gut und schon gar nicht perfekt. Das Rezept hat es auf den Blog geschafft, aber so richtig glücklich war ich nicht – und wenn das kein Grund für ein Rezept-Update ist, dann weiß ich auch nicht. 2018, zwei Jahre und zahlreiche Backerfahrungen reicher, habe ich mich also nochmal herangewagt.
Der No-Bake-Boden musste weichen. Solche Böden finde ich allgemein etwas fad, zu süß und vor allem: zu buttrig. An die Stelle des Keks-Bodens ist ein knuspriger Mürbteig getreten. Perfekt für das cremige Toffee, die süßen Bananen und das luftig-lockere Sahne-Topping. Das war 2016 übrigens noch mit Schmand vermischt, was den Kuchen irgendwie ziemlich mächtig gemacht hat. Also ist der Schmand aus der Zutatenliste geflogen. Anstatt den Schokostreuseln wird der Banoffee Pie mit einer leckeren Zartbitterkuvertüre verziert – und nach all diesen Anpassungen bin ich endlich glücklich mit dem Rezept. Ich wage es kaum zu sagen, aber ich glaube… es ist perfekt!
Probiert es doch mal aus und hinterlasst einen Kommentar, ob ihr auch dieser Meinung seid. 🙂
Zutaten
- 1 Dose Kondensmilch (unbedingt gezuckert)*
- 300 g Mehl
- 50 g Zucker
- 1 Ei
- 1 Prise salz
- 175 g Butter
- (Linsen o.ä. zum Blindbacken)
- 3 Bananen
- 400ml Schlagsahne
- 2 Pck. Sahnesteif
- 1 Pck. Vanillinzucker
- Schoko-Kuvertüre nach Belieben
*) Ich habe etwas geschwitzt, als ich vor dem Regal im Supermarkt stand. Die meisten Hersteller bieten Kondensmilch in einem kleinen Tetra Pack an. Das eignet sich aber nicht für die Herstellung von Toffee. Zudem sollte die Kondensmilch unbedingt gezuckert sein, denn auch sonst funktioniert die Umwandlung der flüssigen Milch in cremiges Toffee nicht. Ich bin aber schließlich doch fündig geworden – und zwar bei (Vorsicht: Markennennung) “Milchmädchen” (unbezahlt, unbeauftragt). Jeder gut sortierte Supermarkt sollte die gezuckerte Kondensmilch von Milchmädchen (und eventuell anderen Herstellern und Marken) im Sortiment haben.
Zubereitung
Begonnen wird dieses Rezept mit dem mittleren Teil des Kuchens: der Toffee-Schicht. Denn da heißt es erst einmal warten, warten und nochmals warten – am besten ist es, wenn ihr das Toffee einfach am Tag davor zubereitet.
Dafür ist dieser Teil der einfachste: Erhitzt in einem großen Topf Wasser – es sollte heiß sein, aber nicht kochen. Dann gebt die ungeöffnete Dose Kondensmilch in das Wasser. Sie sollte vollkommen mit Wasser bedeckt sein. Angeblich kommt es sonst zur – ja wirklich – Explosion. Das ist mir zum Glück noch nie passiert, aber getreu dem Motto “better safe than sorry”: Lasst es nicht darauf ankommen, achtet einfach darauf, dass die Dose immer vollständig im Wasser ist. Und zwar die ganze Zeit. Und damit meine ich die kommenden drei Stunden. So lange muss die Dose nämlich in heißem Wasser sein, damit sich die gezuckerte Kondensmilch in streichzartes Toffee verwandelt. Einfach den Herd auf niedriger Stufe laufen lassen und hin und wieder den Wasserstand checken und gegebenenfalls etwas Wasser nachschütten.
Nach den drei Stunden einfach die Dose aus dem heißen Wasser nehmen und nun unbedingt vollständig auskühlen lassen. Durch die Temperatur steht sie nämlich unter Druck und könnte euch beim Öffnen tatsächlich um die Ohren fliegen. Also mehrere Stunden ruhen lassen.
Wenn das Toffee vollständig abgekühlt ist, kann der Mürbteigboden gebacken werden. Dazu entweder eine Tarte- oder eine normale Springform mit etwas Butter bepinseln und mit Mehl bestäuben. Die kalte Butter (am besten direkt aus dem Kühlschrank) in kleinen, einzelnen Stücken mit Mehl, Zucker, Ei und Salz verkneten, bis eine homogene Masse entstanden ist. Den Teig dann entweder ausrollen und in die Form legen, oder jeweils kleine Stücke vom Teig abtrennen, flach drücken und die Form damit entsprechend auskleiden. Das Ganze für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Anschließend mit einer Gabel mehrmals den Teig einstechen. Als nächstes kommt etwas Backpapier darüber, das beispielsweise mit Linsen beschwert wird. Bei 200°C Ober- / Unterhitze für rund 18 Minuten backen, herausnehmen und abkühlen lassen.
Die abgekühlte Dose mit dem Toffee öffnen und es mit einem Messer oder Löffel auf dem Kuchenboden verstreichen. Die Bananen schälen und der Länge nach halbieren. Anschließend auf dem Toffee verteilen. Die Schlagsahne mit einem Handrührgerät steif schlagen, dabei zwei Päckchen Sahnesteif sowie ein Päckchen Vanillezucker einrieseln lassen. Anschließend auf dem Banoffee-Pie verteilen.
Wer möchte, kann noch etwas Kuvertüre schmelzen und auf dem Kuchen verteilen. Alternativ eigenen sich auch Schokoladenstreusel oder etwas ähnliches, da die Schokoladen den Kuchen nochmal abrundet. Und schon ist er fertig, der Banoffee-Pie!
Vorweg- ich war sehr froh endlich ein Rezept gefunden zu haben was einen selbstgemachten Teig verwendet anstatt Butterkekse z.b. mit noch mehr Butter zu „Knetmasse“ zu verarbeiteten..
Ein Kuchen sollte finde ich im Idealfall auch einen Ofen benötigen ^^
Aus einem Englischen Backbuch habe ich eine Variante für das Toffee gefunden die das lange einkochen unnötig macht, man fügt dafür allerdings noch 75g Butter und 75g Zucker hinzu, sowie 2 TL Vanilleextrakt..alles vermischen stejt im Buch und unter stetigem Rühren die Butter untermischen, dann höher stellen und aufkochen lassen, immer gut weiterrühren und so einige Minuten verfahren bis es goldbraun ist..löst sich dann irgendwann ähnlich wie Brandteig vom Biden, ein Zeichen dass die Konsistenz stimmt.
In meinem Ergebnis waren durch den Zucker der teilweise schon vorher am Boden bräunte „Krokantstückchen“ in der Masse..
Wenn man es homogener haben möchte wäre vielleicht schlauer erst den Zucker irgendwie in der Butter zu schmelzen ohne dass es bräunt..dann entsteht am Ende vielleicht eine glattere Masse gleicher Farbe..einen großen Unterschied macht es aber sicher nicht 🙂
Alles in allem spart diese Methode allerdings viel Zeit!
Hallo Coralie,
freut mich sehr zu lesen, dass du das Rezept probiert hast – ich kann solchen “Keks + Butter” Böden auch nichts abgewöhnen 😉
Ja richtig, man kann die Kondensmilch auch direkt aufkochen. Wie du schreibst, ist das aber ein bisschen schwieriger.
Deshalb schmeiße ich die Dose am liebsten in heißes Wasser – das klappt eigentlich immer 🙂
Liebe Grüße, Anja
[…] ist in der Regel von (Vorsicht, Markennennung) Milchmädchen. Mit Toffee habe ich schon mal beim Banoffee Pie gearbeitet (falls ihr nach diesen Plätzchen auf den Geschmack […]